Küchenkräuter

Küchenkräuter schmecken frisch von der Fensterbank am besten

Leckere, würzige Küchenkräuter lassen sich überall anbauen. So kann jeder auch ohne eigenen Garten täglich frische Kräuter ernten.

Für einen kleinen Mini-Kräutergarten ist auf fast jedem Fensterbrett Platz genug. Hier können viele Kräuter sogar länger geerntet werden als in jedem Garten. Dabei ist der Anbau von Küchenkräutern ganz einfach. Wem es von der Aussaat zur Ernte zu lange dauert, der kann seine Küchenkräuter auch fertig im Topf kaufen und dann auf der Fensterbank hegen und pflegen. Einige Küchenkräuter sind mehrjährig, sodass man bei guter Pflege viele Jahre lang fast täglich frische Kräuter ernten kann. Ob für Tee, Salate, würzige Eintöpfe, im pikanten Frischkäse oder auf dem Butterbrot – erntefrische Küchenkräuter sind vielseitig einsetzbar. Für den Winter lassen sich die meisten Küchenkräuter auch trocknen, sodass rund ums Jahr die eigenen Kräuter zur Verfügung stehen.

Diese Küchenkräuter fühlen sich auch auf dem Fensterbrett wohl

Nicht alle Kräuter eignen sich wirklich gut für einen kleinen Kräutergarten am Küchenfenster. Schnittlauch, Petersilie und Liebstöckel sind solche Kräuter, die im Kräuterbeet einfach besser gedeihen. Trotzdem kann mit ein wenig Geschick auch ihr Anbau am Küchenfenster gelingen. Zahlreiche Kräuter fühlen sich jedoch am Küchenfenster sogar richtig wohl und belohnen den aufmerksamen Küchengärtner regelmäßig mit frischem, zartem Grün. Der Wärme liebende Basilikum und auch die duftende Melisse sind die idealen Kandidaten für das Fensterbrett in der Küche. Auch Kerbel, Rosmarin, Oregano und Thymian gedeihen prima in kleinen Töpfchen auf jeder Fensterbank. So ein kleiner Küchengarten am Fensterbrett sieht einfach schick aus, macht Spaß und ist außerdem noch richtig gesund.

Besonders die mediterranen Kräuter sind recht anspruchslos und gelten daher als ideale Pflänzchen für die Haltung in Töpfen, Kübeln oder Kästen. Noch besser als die innere Fensterbank ist für diese Küchenkräuter die äußere Fensterbank als Standort geeignet, da die Pflänzchen so wesentlich mehr Sonnenstrahlen abbekommen als innen am Fenster. Während die mediterranen Kräuter mehr Sonne benötigen und deshalb besser an einem südlich gelegenen Fenster stehen, kommen Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch mit zu viel Sonne nicht gut zurecht und fühlen sich im Halbschatten etwas wohler. Diese Pflanzen sollten auch öfter gegossen werden als die genügsameren mediterranen Kräuter. Wenn also für jedes Pflänzchen der ideale Standort gefunden ist, kann es mit dem mobilen Kräutergarten losgehen.

Neben den bekannten Küchenkräutern, die auf keiner Fensterbank fehlen sollten, gibt es noch eine große Auswahl an weiteren Kräutern, die ebenfalls im Kasten auf der Fensterbank gezogen werden können. Dazu gehört beispielsweise das würzige Bohnenkraut, das es einjährig oder auch mehrjährig gibt. Auch der Lorbeer eignet sich durchaus für das Fensterbrett. Wer in seinem mediterranen Küchen-Kräutergarten neben Thymian, Rosmarin, Salbei und Majoran noch Platz hat, kann diesen noch mit Lavendel ergänzen. Dill und Fenchel wachsen dagegen in die Höhe und sind deshalb eher nicht für die Fensterbank geeignet. Doch die Auswahl an passenden Küchenkräutern für die Fensterbank ist immer noch groß genug, um sich mit zahlreichen Kräutern für den täglichen Genuss einzudecken.

Dekorative Pflanzgefäße für die Küchenkräuter

Die meisten Küchenkräuter wachsen und entwickeln sich im Laufe der Zeit, wobei die einjährigen Pflanzen oft schneller wachsen als die mehrjährigen Kräuter. Etwas Platz benötigen sie jedoch alle, um sich ausbreiten und entfalten zu können. Damit die Küchenkräuter nicht zu eng beieinanderstehen, was auch eher zu Krankheiten oder Schädlingsbefall führen kann, empfiehlt es sich, die Kräuter in einzelne Pflanzgefäße zu pflanzen und dann an das Fenster zu stellen. Besonders schön sieht es aus, wenn die einzelnen Töpfchen dann nebeneinander in einem kleinen Korb oder auf einem hölzernen Tablett stehen. Gerade die mediterranen Pflanzen wirken in kleinen Terracotta-Töpfchen ausgesprochen schick. Schließlich isst ja bekanntermaßen das Auge von Anfang an mit.

Die Pflanzgefäße für die Küchenkräuter müssen aber mehr als nur schick aussehen. Besonders die passende Größe der Töpfe sollte bei der Auswahl berücksichtigt werden. Gerade mehrjährige Pflanzen sollen ja nicht durch einen zu kleinen Topf in ihrem natürlichen Wuchs behindert werden, sondern mit der Zeit ein möglichst buschiges und kompaktes Aussehen bekommen. Viele Küchenkräuter werden in einfachen, kleinen Plastiktöpfchen angeboten. Das ist für die kurze Zeit bis zum Verkauf auch völlig ausreichend. Zu Hause angekommen, sollten die Pflanzen dann aber in größere Pflanzgefäße mit der jeweils zu ihnen passenden Erde umziehen dürfen. Wer seine Küchenkräuter dagegen selbst aussäen möchte, benötigt unter Umständen ein Minigewächshaus, das ebenfalls ans Fenster gestellt wird, falls es sich bei den Samen um Lichtkeimer handelt.

Nicht nur die Töpfe müssen zu den jeweiligen Küchenkräutern passen, die unterschiedlichen Pflanzen fühlen sich auch nicht alle in der gleichen Erde wohl. Während Basilikum und Brunnenkresse beispielsweise eher feuchte und humusreiche Erde bevorzugen, kommt das würzig-herbe Bohnenkraut besser mit etwas trockener Erde zurecht. Oregano und Majoran lieben einen sandigen Boden. Rosmarin, Salbei und Thymian mögen keinen nährstoffreichen Boden und bevorzugen ebenso eher Trockenheit statt Feuchtigkeit. Schnittlauch wiederum liebt lehmhaltigen Boden und viel Wasser. Staunässe vertragen übrigens alle Kräuter schlecht. Daher ist stets auf gute Drainage zu achten. Es kann hilfreich sein, einige Kieselsteine oder Tonscherben auf den Boden des Topfes zu legen, um die Wurzeln vor dauerhafter Nässe zu schützen.

Küchenkräuter richtig pflegen und ernten

Ein wesentlicher Punkt bei der Pflege der Küchenkräuter ist das richtige Gießen. Denn hier kann sich ein Zuviel genauso verheerend auswirken wie ein Zuwenig. Grundsätzlich sollten die meisten Kräuter täglich ca. zehn Prozent ihres Topfvolumens an Wasser bekommen. Einige mediterrane Kräuter benötigen jedoch eher seltener Wasser, während Basilikum und Schnittlauch ruhig etwas mehr Wasser bekommen sollten. Einjährige Pflanzen müssen jedes Jahr wieder neu gekauft werden. Mehrjährige Küchenkräuter dagegen sollten ab und zu umgetopft werden. Viele Kräuter wie beispielsweise Schnittlauch können dann auch gleich durch Teilung vermehrt werden. Mit der Zeit werden so auch die Halme etwas kräftiger und wer nicht immer alle Halme schneidet, hat vielleicht auch einmal das Glück, dass sein Schnittlauch seine wunderschönen, lilafarbenen Blüten zeigt.

Mehrjährige Küchenkräuter sollten im Winter nicht unbedingt an der Heizung, sondern weiterhin auf der Fensterbank stehen. Denn das Verhältnis zwischen Lichtintensität und Temperatur sollte auch in der dunklen Jahreszeit ausgewogen sein. Gegossen werden muss jedoch auch im Winter. Die meisten überwinternden Kräuter freuen sich über ein nicht zu kaltes Winterquartier am Küchenfester und treiben von allein wieder aus, sobald es im Frühling etwas wärmer wird und sich die ersten Sonnenstrahlen erblicken lassen. Nicht so der Schnittlauch. Er zieht zum Winteranfang ein, sodass nichts mehr von ihm zu sehen ist. Aber um im Frühjahr wieder neu auszutreiben, benötigt er einen Kältereiz, weshalb er im Winter für einige Wochen an einen kälteren Platz gebracht werden sollte.

Im Grunde genommen kann je nach Bedarf täglich etwas von den Kräutern genommen werden. Dies macht den Küchen-Garten ja auch so praktisch. Doch viele aromareiche Kräuter entfalten ihr volles Aroma erst im Sommer. Eine alte Faustregel besagt, dass die Kräuter jedoch bis zum Johannistag abgeerntet werden sollten, da danach der Anteil der ätherischen Öle, die für ihren Duft und das Aroma verantwortlich sind, täglich abnimmt. Aber auch von Art zu Art gibt es Unterschiede bezüglich des richtigen Erntezeitpunktes. Doch trotz täglichen Erntens einiger Blätter, sollten die meisten mehrjährigen Pflanzen im Sommer einmal bis auf wenige Zentimeter heruntergeschnitten werden. Schnittlauch kann nach der Ernte gut eingefroren werden, während Bohnenkraut, Salbei, Oregano und viele weitere Kräuter für den Winter getrocknet werden können.

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